Auch dieses Jahr wieder durfte der PBC Biel damit rechnen,
dass der Seeländercup 2003 wie schon die Jahre zuvor, zu einem Erfolg werden
wird. Obschon im Vorfeld schon etliche Diskussionen im Gange waren über
Spielmodus, System und weitere Handhabungen, konnten auf der Anmeldeliste bei
Anmeldeschluss 112 Anmeldungen aufgenommen werden. Die Kommentierung der verschiedenen
kritischen Punkte des Seeländercups können im Forum des Schweizer
Billard Online Zentrum http://www.swissbillard.ch nachgelesen werden.
Qualifikation 1 + 2 am Freitag
Nach der Auslosung am Freitag Abend stand um 18.00 fest
welche Spieler in welcher der beiden Gruppen aufeinander treffen werden. Und
wie es der Zufall wollte, ergab sich eine sehr starke und ein mittelstarke Gruppe.
Im Tableau 1 waren es die Spieler A.Bucher und R.Brand
zu finden, welche sich im Direktlauf für das Finaltableau am Sonntag qualifizieren
konnten. A.Bucher lieferte N.Michalopoulos ein sehr gutes Match mit mehreren
Spielen in Folge und verdiente den Sieg und die Quali klar. Weiter war aber
sicher Nick M. einer der überragenden Spieler des Abends der seinen Gegner
immer wieder mit hoch stehendem Billard imponieren konnte und sich dadurch im
Hoffnungslauf ebenfalls noch die Qualifikation sicherte.
Im Tableau 2 war es Dimitri Jungo, Ingrid Nydegger und
Roger Schmid, die mit gutem Billard überzeugten und sich die Qualifikation
für den Sonntag sicherten.
Dimitri Jungo setzte sich klar mit 3 Siegen von 7-1 über B.Latzer, D.Bohnenblust
und K.Jayadev diskussionslos durch. Zu Überraschung konnte sich Ingrid
Nydegger, die sich gegen ein automatisches Setzen für Sonntag entschieden
hatte, als einzige Frau ins Haupttableau spielen. Im entscheidenden Match gegen
O.Bähler bewahrte I.Nydegger die Nerven und verdiente sich die Direktlauf-Quali
haarscharf mit einem 7-6 Sieg.
Der Samstag
Schon früh aus den Federn mussten einige, die sich
am Samstagmorgen eingeschrieben hatten, denn die Quali-Tableaus 2 + 3 begannen
bereits um 10.00 Uhr. Einige Spieler aus der Romandie waren allerdings schon
am Freitagabend angereist um dann am Samstag erfolgreich und ausgeruht spielen
zu können. Auf dem 1. Tableau, in der oberen Hälfte, war es Angelo
Savastano der sich über Andre Zosso und Rene Heiniger qualifizierte, und
auf der unteren Hälfte setzte sich Murat Ayas aus Biel mit solidem Spiel
gegen Markus Johner, Markus Trachsel und Matthias Sutter durch. Markus Johner
konnte im Hoffnungslauf aber klar mit 5-1 und 5-1 seine beiden Partien über
K.Jayadev und Rene Heiniger gewinnen und sich ebenfalls noch für den Sonntag
qualifizieren.
So ging es dann in den weiteren 5 Tableaus weiter über
den ganzen Samstag bis in die Nacht hinein. Folgende Spieler konnten sich qualifizieren
für’s Finaltableau:
Tableau 2 10.00 Uhr: Urs Furrer, Pascal Nydegger, Eric
Marendaz
Tableau 1 14.00 Uhr: Christian Brehme, Patrick Menillo, Bernhard Bürki
Tableau 2 14.00 Uhr: Florian Hammer, Helmut Heck, Guglielmo Menillo
Tableau 1 18.00 Uhr: Yves Dicke, Patrick Benali, Fabrice Burato
Tableau 2 18.00 Uhr: Peter Feldmann, William Stott, Ralph Jäger
Haupttableau vom Sonntag
Nun war am Sonntag die ganze Schweizer Elite am Start,
sowie 4 starke Spieler aus Deutschland. Für die meisten war schon im vornherein
klar wer die Favoriten waren. Dimitri Jungo, der in letzter Zeit fast jedes
grosse Turnier für sich entscheiden konnte, Marco Tschudi, der in den vergangenen
internationalen Turnieren immer wieder für grosse Schlagzeilen sorgte,
Sascha Specchia als Vize-Europameister und WM-Teilnehmer oder aber einer der
Deutschen Spieler, Florian Hammer, Christian Brehme und Helmut Heck, die im
letzten Jahr immer wieder Turniere in der Schweiz mit Erfolg besuchten, eines
davon sogar mit den Rängen 1, 2 und 3 belegten. Es war also alles offen
und im Hintergrund waren auch noch einige Spieler mit grossem Potential die
auf Ihre Chance warteten in einem grossen Turnier an die Spitze zu spielen.
Bereits ab der ersten Runde ging es los mit starken
Partien. Auf Tisch 4 standen sich Pascal Nydegger und Christian Brehme (D) gegenüber
(7-9), auf Tisch 10 war es Sascha Specchia gegen Fabrice Burato (9-8) und weiter:
Patrick Menillo gegen Urs Furrer (4-9), Rene Brand gegen Peter Feldmann (5-9),
Marcel Meier gegen Markus Johner (6-9), Murat Ayas gegen Florian Hammer (D)
(5-9) und G.Menillo gegen Marco Tschudi (8-9).
Die meisten Partien vom Sonntag waren sehr hoch stehend
und Überraschungen blieben keinesfalls aus. So zum Beispiel war es Ronald
Regli (CH-Junioren Nr.1) der sich gegen den Deutschen Helmut Heck klar mit super
Billard 9-5 durchsetzen konnte. Weiter hatte Marco Tschudi in der 3. Runde mit
Florian Hammer aus Deutschland ein sehr starkes Los gezogen und konnte leider
nicht an seine besten Leistungen anknüpfen, während Florian rigoros
jeden der ca. 3-4 Fehler von Marco ausnutzte und die Partie mit 9-3 klar für
sich entschied.
Das Seeländercup System besagte, dass sich die
besten 4 aus dem Direktlauf und die besten 4 aus dem Hoffnungslauf zur Auslosung
begeben durften; diese wurde von Mario Ugolini und Ingrid Nydegger auf dem Centre-Court
(Tisch 10) durchgeführt.
William Stott qualifizierte sich über Christian
Brehme mit 9-8, Pascal Perisset gegen Ronald Regli mit 9-7, Sascha Specchia
gegen Peter Feldmann mit einem 9-8 nach einem 4-8 Rückstand und schliesslich
Dimitri Jungo gegen Florian Hammer mit einem 9-5. Florian Hammer der in diesem
Spiel mit Respekt geprägt war, konnte von ein paar Fehlern von Dimitri
keinen Nutzen ziehen. Im Hoffnungslauf war es Marco Tschudi, der sich mit 7-6
(Ralph Jäger, DE), 7-4 (Hansruedi Hauser) und 7-6 (Christian Brehme, DE)
souverän qualifizierte. Auch Ronald Regli liess sich nicht unterkriegen
und konnte mit einem knappen 7-6 Sieg über Urs Furrer die Quali schaffen.
In der unteren Tableauhälfte war es Yves Dicke (7-5 über Peter Feldmann)
und Florian Hammer der nach einem 1-4 Rückstand gegen Nick Michalopoulos
doch noch die Partie mit 7-4 zu seinen Gunsten kehren konnte.
Für das Viertelfinale wurden folgende Partien ausgelost:
William Stott – Ronald Regli
Pascal Perisset – Florian Hammer (D)
Yves Dicke – Sascha Specchia
Marco Tschudi – Dimitri Jungo
Während des ganzen Seeländercups waren im
Hintergrund Internet – Techniker an der Arbeit um für 18.00 Uhr eine
Online Übertragung stattfinden zu lassen, was dann pünktlich auch
geschehen konnte. Mit einer ADSL Leitung konnte der Tisch 9 fast im Echtzeit-Modus
übers Internet geschaut werden. So war alles perfekt parat und die Viertelfinals
konnten mit ca. 50 Zuschauern vor Ort und ca. 10 Zuschauern übers Netz
gestartet werden.
Bei Ronald Regli konnte man nach und nach erkennen,
dass er zum Favoritenkreis des Turniers gehören wird. Er überzeugte
den ganzen Sonntag durch mit konstantem und sehr gutem Billard, was ihm schliesslich
auch den Sieg im Viertelfinale gegen William Stott einbrachte. Ronald gewann
diese Partie mit 11-9.
Im 2. Viertelfinale spielte Pascal Perisset auf Tisch
Nr. 10 gegen Florian Hammer, der letzte Deutsche im Hauptfeld. Florian Hammer,
der nach der Partie gegen Dimitri nicht mehr voll überzeugen konnte war
jetzt wieder voll da und spielte beinahe fehlerfreies Billard, dem aber Pascal
Perisset immer wieder klar entgegenwirken vermochte. Obwohl Florian Hammer klar
mit 10-6 im Vorsprung war konnte Pascal noch einmal zum 10-10 ausgleichen, bevor
dann das Quäntchen Glück zugunsten Florian Hammer zum 11-10 Sieg entschied.
Das 3. Viertelfinal-Spiel bestritten Yves Dicke und
Sascha Specchia, in welchem Sascha klar die Oberhand behielt und mit einem 11-4
eine klare Sache machte. Yves Dicke hatte allerdings an diesem Tag eine hervorragende
Leistung erbracht was für die Zukunft wohl noch einiges zu versprechen
vermag.
In der 4. und letzten Viertelfinal-Begegnung standen
sich ausgerechnet die beiden Turnier-Favoriten, Marco Tschudi und Dimitri Jungo
gegenüber. Das Spiel war Anfangs nicht wie erwartet, voller Nervosität
geprägt. Auf dem Tisch ging es hin und her bevor sich dann eine hoch stehende
Partie entwickelte. Dimitri noch mit 7-6 im Vorsprung, erzielt Marco den Ausgleich
und zieht mit 2 Assen davon. Dimitri machte dann noch 1-2 kleine Fehler und
es stand 11-7 für Marco. Dieses Resultat war nicht ganz das erwartete,
und doch aus Marco Tschudis Sicht, sehr verdient. Dimitri hatte ein hervorragendes
Turnier gezeigt und musste sich mit einer schlechten Partie vom Turnier verabschieden.
Er zeigte sich dennoch sehr zufrieden, zumal er schon einige Turniere im Vorfeld
des Seeländercups klar für sich entscheiden konnte.
So waren die Halbfinal-Begegnungen Ronald Regli –
Florian Hammer und Sascha Specchia gegen Marco Tschudi. Marco konnte seine Leistungen
der vorderen Partien klar bestätigen und nutzte einige Fehler von Sascha
klar zu einem 11-2 Sieg aus.
Ronald lieferte dem Deutschen einen sehr guten Kampf.
Florian Hammer konnte zwar immer wieder 2 Punkte für sich gewinnen, diese
Ronny aber immer wieder aufholen konnte. Zum Schluss beim Stand von 8-8 konnte
Ronny davon ziehen und die Partie mit 11-8 gewinnen und somit ins Seeländercup
2003 – Finale einziehen. Für einen Junior ist dies eine beträchtliche
Leistung.
Am Finale waren immer noch ca. 30 Zuschauer anwesend,
Billardspieler sowie private Leute. Marco Tschudi der bereits letztes Jahr im
Final stand, jedoch verlor gegen David Cotting, wollte dieses Jahr das Turnier
ganz klar gewinnen. Ronald der zwar weiss was er kann und trotzdem überrascht
war bis ins Finale vorzustossen, hatte nun nichts zu verlieren und konnte frei
und gewissenhaft spielen. Das Finale war aber wie die meisten Finals in Turnieren
von Müdigkeit und Erschöpfung geprägt, was zu einigen Fehlern
auf beiden Seiten führte. Umso besser für die Zuschauer, die nach
ca. ¾ Stunden ein 7-7 Unentschieden beobachten konnten. Zu diesem Zeitpunkt
kam bei Marco die Wende und er konnte noch einmal sein bestes Spiel zeigen.
Mit einigen Assen und kaum noch Fehlern brachte er die letzten 4 Spiele sowie
den Turniersieg souverän und Sicher nach Hause. Er kassierte die stolze
Summe von 1500.- Franken, während Ronny ebenfalls ein schönes Preisgeld
von 900.- nach Hause nehmen durfte.
Der Seeländercup 2003 war ein sehr gut organisiertes
Turnier in dessen man wie immer es nicht allen Recht machen konnte. Und trotzdem
haben am Schluss die besten Billardspieler das Turnier für sich entschieden.
Der PBC Biel dankt ein weiteres mal der Tableau-Führung, (Markus Rentsch,
Christine Meier und ?.Jakob). Der Anlass darf ohne weiteres als Billardspektakel
2003 gewertet werden in dem Billard vom feinsten geboten wurde.